Es ist nur scheinbar »Alles in bester Ordnung« (26. Mai, Kinodreieck). Früher ist Marlen (Corinna Harfouch) durch die Welt gereist. Doch das ist lange her. Jetzt verlässt sie nur selten ihre Wohnung, die vollgestellt ist mit allen möglichen Dingen, von denen sie sich nicht trennen kann. IT-Experte Fynn (Daniel Sträßer) dagegen will mit nur 100 Dingen und einem kleinen Rollkoffer durch die Welt gehen. Als er bei der Heizungsreparatur in seiner Wohnung einen Wasserrohrbruch verursacht, prallen die Welten der beiden aufeinander. Bei Marlen, die direkt unter ihm wohnt, tropft es nämlich jetzt von der Decke. Schlimmer noch für sie: Der vorübergehend obdachlos gewordene Fynn quartiert sich kurzerhand bei ihr ein. »Ordnung ist das halbe Leben!«, sagt er. »Willkommen in der anderen Hälfte!«, antwortet sie. Das ist der Humor und der Kampfstil, den sie ab sofort an den Tag legen. Marlen und Fynn – stärker könnten die Gegensätze nicht sein. Und dennoch können sie nicht voneinander lassen. Natja Brunckhorsts Langfilmdebüt liefert warmherzige Feel-good-Unterhaltung im besten Sinne, mit markigen Dialogen zwischen den Hauptfiguren. Dabei behält Corinna Harfouch zumindest schauspielerisch meist die Oberhand und liefert relativ kurz nach »Das Mädchen mit den goldenen Händen« eine weitere grandiose Leistung ab. Dramaturgisch darf man aber auf keine Neuerfindung der romantischen Komödie hoffen, auch wenn die Zuneigung hier zumindest nur rein freundschaftlicher Natur ist.