Kaoru Hirano aus Japan und Gali Cnaani aus Israel verbinden ihren radikalen Ansatz, bestehende Kleider bis in deren letzte Fäden hinein aufzulösen. Mit der so offengelegten textilen Struktur gehen die Künstlerinnen jedoch unterschiedlich um. Hirano verknüpft die Fäden wieder so, dass sie eine schemenhafte Skulptur formen – in Reminiszenz an die ehemaligen Trägerinnen. Cnaani hingegen verwebt die in ihre Strukturen aufgelösten Kleider wieder neu und verbindet sie dabei mit anderen Kleidungsstücken, woraus eine ganz überraschende Ästhetik entsteht, die das Textile als Sprache offenbart. Auf unterschiedliche Weise spüren so beide Künstlerinnen den Erinnerungen der Textilien nach, den ehemaligen Trägerinnen oder dem Gedächtnis des Materials selbst.
Ausstellungen & Kunstprojekte
Das Textile als Sprache
23. Februar 2016
