Aufreibend und umfänglich, aber allemal lohnend waren im Vorfeld die Maßnahmen, die von den Akteur*innen der Plattform für zeitgenössischen Tanz »Choreoloop« getroffen werden mussten, um ihr international besetztes Projekt an den Start zu bringen: Nur wer einen negativen Test vorlegte, durfte für den Zeitraum 11. Januar bis 4. Februar in die Seminarstätte in Regen einziehen. Die Künstler*innen, die aus dem Ausland anreisten, begaben sich vorab in Deutschland in Quarantäne. Zudem wurde ein rigides Hygienekonzept mit dem örtlichen Gesundheitsamt abgestimmt, das höchsten Infektionsschutz und damit größtmögliche Isolation des Kollektivs auf Zeit gewährleistet.
Die jungen Tänzer*innen wollten sich endlich wieder gemeinsam und live mit ihrer Bewegungskunst beschäftigen. Man kann sich gut vorstellen, was der erzwungene Stillstand gerade für Berufstänzer*innen bedeutet, die das tägliche Bewegungs- und Probenpensum brauchen, allein um die physische Kondition und das technische Level aufrechtzuerhalten – von den existentiellen Nöten gerade freischaffender Künstler*innen ganz abgesehen. Da bietet das Thema des Treffens »Kommunikation« hinreichend Stoff für einen zeitgenössischen Tanzabend, der im besten Fall wie auch schon frühere »Choreoloop«-Projekte auf einer Augsburger Bühne seine Premiere feiern soll. Gemeinsam mit den Tänzer*innen beleuchtet und erforscht Diana Wöhrl als Choreografin unsere Kommunikationswege. Was passiert, wenn man auf einzelne Sinne verzichten muss? Welchen Einfluss nehmen neue Technologien darauf? Wie und warum nehmen wir nonverbale Ausdrucksmittel wahr?
Finanziell ermöglicht und unterstützt wird das aktuelle Projekt durch das »Nationale Performance Netz – Stepping Out«, das wiederum von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen der Initiative »Neustart Kultur« gefördert wird, durch das »Hilfsprogramm Tanz« sowie die Arno-Buchegger-Stiftung.
Mit dabei sind Ricardo Campos-Freire (Portugal), Kai Chu-Chunag (Taiwan), Francesca Ciaffoni (Italien), Sade Mamedova (Russland), Philip Vötter (Österreich), Laura Witzleben (Deutschland) sowie Ivana Orsolic (Kroatien), die Diana Wöhrl auch assistiert. Esther Abdelghani entwirft das Bühnenbild und die Kostüme. Johanna Drüszler (Organisation) und Korbinian Grabmeier (PR) komplettieren das Team, das hofft, im Frühjahr die ersten Vorstellungstermine bekannt geben zu können.