Figur gegen Form, Gefühl contra Geometrie, Chaos versus Konstruktion – zwei junge Künstlerinnen, die auf den ersten Blick nicht unterschiedlicher sein könnten, treten in einen kreativen Wettstreit in der Galerie Noah. Beide fast gleich alt, beide aus Leipzig und beide geprägt durch einen Übervater, schlägt doch jede einen ganz anderen künstlerischen Weg ein: Marie Carolin Knoth, 31, ehemalige Meisterschülerin von Neo Rauch, Vertreterin der Neuen Leipziger Schule, löst sich nur langsam von der Form. Ihr Thema: Transformation, auch Vernetzung. Ganz anders Marie-Thérèse Rink alias Oskar Rink. Die 35-jährige Tochter von Arno Rink, berühmter Wegbereiter der Leipziger Schule, beschäftigt sich mit Fragilität und Destruktion, Sinn und Sinnlichkeit, die innere Vision einer äußeren Realität.
Knapp 30 Arbeiten der letzten Jahre – Acryl- und Ölbilder, Mischtechniken, so genannte Cliché-Verre-Drucke und Papier-Objektkästen – kommen im historischen Kuppelsaal auf farben- wie formfrohe Weise zusammen. Neben »Am Rand – Im Rahmen« sind im Studio der Galerie zeitgleich neue Arbeiten von Felix Weinold aus Augsburg zu besichtigen.
Foto: Carolin Knoth – Späher, 2015, Acryl, Kohle, Tusche auf Leinwand