Faszination Ornament

Am Donnerstag, 22. September lädt das tim zu einer Vortragsveranstaltung mit Buchvorstellung ein.
Zu Beginn der Moderne verpönt, ist das Ornament längst in Architektur und Design zurückgekehrt und beeinflusst wieder die gesamte Gestaltung bis hin zu Tattoo-Motiven. Thomas Weil ist der Frage auf der Spur: Was ist und warum verwenden wir Ornament seit Jahrzehnten? Er hat auf diesem Weg neue Ansätze und Definitionen des Phänomens sowohl in praktischer Anwendung als auch in konzeptioneller und theoretischer Auseinandersetzung geschaffen. Seine Biografie verläuft zeitgleich mit der Ornamentgeschichte der letzten Jahrzehnte.
In seinem 75-minütigen Vortrag zeigt Weil die Allgegenwärtigkeit des Ornaments und stellt sein neues Buch »New Grammar of Ornament« vor, in welchem er aktuelle Ornamentobjekte mit den Ergebnissen der archäologischen Forschung zu ornamentalen Artefakten vergleicht und zu dem Schluss kommt, dass es eine anthropologische Konstante gibt. Aus den wiederkehrenden Anordnungen von Streifen, Rechtecken, Dreiecken und Punkten und der Häufigkeit der verwendeten Formen floraler Ornamente leitet er eine neue »Grammatik des Ornaments« ab.
Mehr als 160 Jahre nach der einflussreichen Veröffentlichung von Owen Jones ist die New Grammar of Ornament ein neues Standardwerk. Es kategorisiert die Vielfalt der weltweit verwendeten Ornamentgrundformen und stellt sie erstmals in einen größeren kunst- und kulturgeschichtlichen Zusammenhang.
Einführende Worte von Dr. Karl Borromäus Murr, Museumsleiter und Dr. Oliver Kautz, Arno Buchegger Stiftung.
Der Eintritt ist frei. Beginn ist um 18 Uhr.