»Jazz is not dead, it just smells funny.« Nun, Frank Zappas Zitat passt zumindest im ersten Teil: Der Jazz in Augsburg ist mitnichten tot. Der zweite Teil, »er würde nur komisch riechen«, dann allerdings nicht. Denn das Programm für den Internationalen Augsburger Jazzsommerist geprägt von Topstars.
Im Botanischen Garten sind Kenny Garrett (6.7.), John McLaughlin (13.7.), Cyrille Aimée (20.7.), Rymden (27.7.), Hermeto Pascoal (3.8.) und das Christian Stock »Infinity« Quintett (10.8.) live zu erleben, während im Brunnenhof im Zeughaus an fünf Samstagabenden junge, charismatische Jazzacts auf der Bühne stehen.
Begonnen hatte alles einst mit den Sommernachtskonzerten 1994. Nach 27 Jahren hat Christian Stock die künstlerische Leitung aufgegeben, die nun seit 2020 in den Händen von Tilman Herpichböhm liegt. Und der freut sich auf seinen ersten richtig großen Jazzsommer: »Es ist hier etwas Besonderes.«
Ihm war es wichtig, gerade zum 30-jährigen Jubiläum einmal mehr internationale Größen der Szene zu holen, die unterschiedliche Stile repräsentieren, etwa Kenny Garrett (»rhythmisch funky und afrikanisch geprägt«), Cyrille Aimée (die die Brücke zum Pop schlägt und die Verjüngung des Jazz repräsentiert) oder Rymden, der skandinavische Jazzimport. »Persönlich freue ich mich besonders auf Hermeto Pascoal, zu dem ich an der Musikhochschule Kurse hatte«, so Herpichböhm. Er wird selbst aktiv auf der Bühne stehen, wenn das Christian Stock »Infinity« Quintett zum Abschluss auftritt und somit der langjährige Macher beim Jubiläum beteiligt ist.
Durch die Jazzförderung des Freistaats habe man nun noch mehr Möglichkeit zu überregionalen Acts bei den Brunnenhof-Konzerten, die in Zusammenarbeit mit Bernhard Hörwick vomJazzclub Augsburg realisiert wurden. »Die Bands in Brunnenhof sind längst über den Newcomer-Status hinaus.« Die hiesige Szene werde man dennoch auch weiterhin im Auge behalten. Weitere Infos unter: www.augsburger-jazzsommer.de