Raue Felsen, satte grüne Wiesen, das sanfte Klingen einer Kuhglocke – für viele sind Alpen (Almen) der Inbegriff für unberührte und idyllische Natur. In keiner anderen Gemeinde in Bayern gibt es so viele davon wie in Bad Hindelang. Die insgesamt 46 Alpen liegen in Höhen von bis zu 2200 Metern, jeden Sommer weiden dort mehrere Tausend Rinder.
Was viele jedoch nicht wissen: Um dieses, für die Oberallgäuer Alpen so typische Landschaftsbild zu erhalten, leisten die Alpbewirtschafter*innen harte Arbeit. Denn im Gegensatz zur weitverbreiteten Annahme handelt es sich dabei nicht um eine Naturlandschaft, sondern um eine Kulturlandschaft. Kulturlandschaften zeichnet aus, dass sie vom Menschen umgestaltet wurden und einer stetigen Pflege bedürfen, andernfalls geraten sie schnell aus dem ökologischen Gleichgewicht.
Um diese traditionelle Form der Berglandwirtschaft, das damit verbundene Fachwissen und die mühselige Arbeit zu würdigen und auch ihren Fortbestand zu sichern, wurde die »Hochalpine Allgäuer Alpwirtschaftskultur in Bad Hindelang« 2016 in das deutsche »Register Guter Praxisbeispiele der Erhaltung des Immateriellen Kulturerbes« aufgenommen.
Die Publikation »Kühe. Menschen. Berge« liefert den Leser*innen daher tiefe Einblicke in die wichtige und traditionsreiche Arbeit der Hirt*innen sowie detailreiches Hintergrundwissen rund um die Alpwirtschaft. Es versteht sich von selbst, dass auch alle Bad Hindelanger Alpen vorgestellt werden.
Wenn Sie das nächste Mal in den Oberallgäuer Alpen unterwegs sind, werden Sie die Gegend vielleicht mit anderen Augen sehen.
»Kühe. Menschen. Berge. Die 46 Alpen von Bad Hindelang im Allgäu. Immaterielles Kulturerbe in Bayern«, 2018 erschienen im Context Verlag, 168 Seiten mit 212 Abbildungen, Preis: 24,90 Euro