Interessante Neuigkeiten für unsere Region gab es bei der gestrigen Kulturausschusssitzung in Friedberg zu vermelden: Nach einstimmigem Beschluss wird die Stadtverwaltung damit beauftragt, die Kulturpark West gGmbH bei der Suche nach möglichen Standorten zu unterstützen. Der zeitnahen Entwicklung eines »Kreativzentrums Friedberg« mit der Expertise der beiden Kupa-Geschäftsführer Thomas Lindner und Peter Bommas steht folglich nichts mehr im Wege.
Nach zehn Jahren Laufzeit endet am 31. Juli nächsten Jahres der Pachtvertrag zwischen der Kulturpark West gGmbH und der AGS als Treuhänderin der Stadt Augsburg für drei Häuser mit Ateliers, Übungsräumen, Büros und Werkstätten, die Clubs Musikkantine und Bombig sowie die Kulturorte Reese-Theater und Kradhalle auf dem Gelände der ehemaligen Reesekaserne. Aufgrund der erfolgreichen Kampagne »lebt. nützt. bleibt«, bei der über 11.000 Unterschriften für den Erhalt des Kreativquartiers gesammelt werden konnten, wurde im vergangenen März eine Kommission unter Federführung des Augsburger OB-Referats ins Leben gerufen. Auf Basis der Verhandlungsergebnisse soll am 27. Oktober der Stadtrat über die Zukunft des Kulturparks entscheiden. Eine Übergangslösung mit neuen Mietverträgen bis Ende 2019 gilt als wahrscheinlich.
Unabhängig von dieser Entwicklung reicht das Gesamtangebot an Kreativflächen auch in Zukunft nicht aus, der Bedarf in unserer Region ist immens. Die gGmbH verhandelt deshalb nicht nur mit den Stadtwerken über ein eigenes Kontingent im kommenden »KreativWerk« Gaswerk – gleichzeitig treiben die Kupa-Verantwortlichen ihre Bemühungen um Räume in Friedberg, Königsbrunn und Gersthofen voran.
Dass sich Friedberg nun als erste Gemeinde für eine Expansion des Augsburger Kreativzentrums öffnet, ist zu begrüßen. Zwischen der altbayerischen Herzogstadt und dem Bottom-up-Projekt Kulturpark West könnte sich eine fruchtbare Partnerschaft entwickeln. Nicht zuletzt zählt die Frage nach Kulturräumen zu den dominierenden Themen des aktuell laufenden Beteiligungsprozesses zum Friedberger Kulturentwicklungskonzept. Viele Bürgerinnen und Bürger äußerten die Sorge, dass der Mangel an Aufführungs-, Ausstellungs- und kreativen Probe- und Arbeitsräumen die ansonsten umtriebige Szene nachhaltig schwächen könnte.
www.kulturparkwest.de
www.friedberg.de
Weitere Infos zu den Verhandungen zwischen dem Kulturpark West und der Stadt Augsburg lesen Sie hier: Wird der Kulturpark verstaatlicht?