Falsacappa und seine Bande sind pleite und versuchen ihr Glück in Gerolstein, wo die dortige Großherzogin ihre Extravaganzen pflegt und dringend einen Mann braucht. Alle sind etwas klamm, und der Mangel an Geld und/oder Liebe lässt letztendlich alle scheitern. Jeder ist mal jemand anderes, doch keiner bekommt, was er will.
„Die Banditen“ und „Die Großherzogin von Gerolstein“ liefern die inhaltliche Klammer für einen schrägen, schrillen, schnellen Schlagabtausch um Geld, Macht und Gefühl, der eine starke eigene Dynamik entfaltet und die Bezugspunkte verschiebt. Richtig oder falsch, echt oder unecht?
Im Bühnenraum lassen sich oben und unten, rechts und links nicht genau zuordnen. Die verschiedenen Orte des Geschehens sind gleichzeitig installiert, auch mal um 90 Grad gekippt, Kameras schweben über dem Ganzen. Das „richtige“ Bild zeigt sich erst in der medialen Aufbereitung.
Oben auf der Bühne thront das „Hüttenquartett“, das die Musik liefert - allerdings weniger Offenbach. Auf der Bühne agieren Schauspieler, keine Sänger, die sich erstaunlich gut schlagen. Auffallend präsent: Sebastiàn Arranz (einer der Neuen am Haus) als lässig-unverschämter Falsacappa. Fazit: schräge Kapitalismuskritik mit Musik. (bek)