Der im Frühjahr 2016 gegründete Zusammenschluss aus Club-, Party-, Konzert- und Kulturveranstaltern bezieht damit Stellung zu einer von internen städtischen Arbeitskreisen erarbeiteten Richtlinie. Diese wurde jüngst in geheimer Abstimmung im Stadtrat verabschiedet und gilt seit Beginn des Jahres. Die Verordnung sieht neben einer deutlichen Reduzierung der Anzahl der Plakatständer (von 1.200 auf 500) ein Ausschluss von rein gewerblicher »Produktwerbung« vor.
Das von städtischer Seite nicht zu Rate gezogene Kulturnetzwerk zeigt sich wenig begeistert: »Diese Regelung geht komplett an der Realität vorbei«, so die am Mittwoch veröffentlichte Pressemitteilung des Vereins. Insbesondere die Entscheidung, Plakatständerplakatierung auf den Grünstreifen für Konzerte mit einer Kapazität von über 500 Personen gänzlich auszuschließen, stößt auf Unverständnis. »Diese so getroffene Entscheidung bedeutet: Publikumswirksame Konzerte sind keine Kulturveranstaltungen. Nur städtisch subventionierte Veranstaltungen wären Kultur und dürfen unabhängig von der Kapazität plakatiert werden.«
»Größere« Bookings wie die Beginner in der Schwabenhalle oder Haindling auf der Freilichtbühne wären somit außen vor – für die Club- & Kulturkommission ein Armutszeugnis: »Als nichtsubventionierte Veranstalter stehen wir hier in Augsburg in einem bundesweiten Wettbewerb um die Künstler, die in der Vergangenheit nicht allzu selten einen großen Bogen um unsere Fuggerstadt gemacht haben.« Größere Veranstaltungen würden ausgegrenzt, kleinere Veranstaltungen erhielten gleichzeitig keine neuen Möglichkeiten zur Plakatierung.
»Die einfachste Lösung wäre: ausschließlich und nur Konzert-, Kultur- und Kabarettveranstaltungen zur Plakatierung zuzulassen. Die harte Grenze – bis 500 Personen – muss weg und durch ein System ersetzt werden, wo ›große‹ und ›kleine‹ nicht subventionierte Veranstalter faire Möglichkeiten haben Kulturevents zu bewerben.« Kommerzielle Plakatierung von Elektromärkten, Möbelhäusern und Co sollte nach Ansicht der Club- & Kulturkommission von den Grünstreifen verbannt bzw. auf andere Möglichkeiten verwiesen werden.
Gesprächsbedarf ist also zur Genüge vorhanden. Auch die Stadt hat dies nun erkannt und die Club- & Kulturkommission für die kommende Woche zu einem Runden Tisch geladen.
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