1. War Bertolt Brecht in Seiner Vaterstadt jemals gut aufgehoben?
2. Was sollte die Stadt Augsburg sich selbst zu Brechts 125. Geburtstag schenken?
3. Was wünscht du dir im Kontext Bert Brecht für die Stadt und die Menschen, die hier leben?
Am 10. Februar 1898 wurde Bertolt Brecht in Augsburg geboren. Im kommenden Jahr werden wir somit den 125. Geburtstag des bedeutendsten Künstlers unserer Stadt feiern. Ein solches Fest will gut vorbereitet sein. Es braucht einen gewissen Vorlauf. Die a3kultur-Redaktion trifft sich im Jahr vor dem Jubiläum mit einer Reihe von Menschen, die sich dem großen Sohn der Stadt und seinem Werk verbunden fühlen. Wir sprechen mit ihnen über Brecht und unsere Stadt und stellen allen die gleichen drei Fragen.
1. War Bertolt Brecht in Seiner Vaterstadt jemals gut aufgehoben?
2. Was sollte die Stadt Augsburg sich selbst zu Brechts 125. Geburtstag schenken?
3. Was wünscht du dir im Kontext Bert Brecht für die Stadt und die Menschen, die hier leben?
1) Lange Zeit war er das aus politischen Gründen nicht. Der auf dem ganzen Planet verehrte kritische Kommunist war viel zu groß für die Stadt. Gut aufgehoben ist er, seit das Brechtfestival mit den Kuratoren Ostermaier, Wengenroth, Kuttner und Kühnel in die Kultur-Bundesliga aufgestiegen ist. Diesen Mut hätte ich »der Stadt« nicht zugetraut.
2) Eine große Party&Bildung-Antifa-Show, für deren Gestaltung der dann neue Kurator Julian Warner alias Fehler Kuti vollkommen freie Hand und Platzwahl hat.
3) Brecht-Werke gehören zu den besten Impfstoffen gegen Dummheit, Herzlosigkeit und die AfD und ihre rechten Freund*innen. Diese Medizin sollte über das Festival hinaus verstärkt verabreicht werden. Brechts Vorstellungen von Anti-Ballermann-Unterhaltung verbunden mit politischer Aufklärung bleiben wegweisend und sollten noch mehr Menschen erreichen können.
Franz Dobler
Augsburger Schriftsteller, Journalist und DJ