Von Müllern, Flössern und Glasbläsern

Das Bukowina-Institut beschäftigt sich am Mittwoch, 27. April ab 18:15 Uhr in einem Vortrag mit internationalen Blickwinkeln auf Handwerk und Kultur im ländlichen Raum.
Allein in Deutschland gibt es derzeit über 150 verschiedene Handwerksgruppen, jedoch haben sich viele traditionelle Handwerksberufe in den letzten Jahrzehnten gewandelt, etliche – heute historische – Handwerke sind ausgestorben. Seit einigen Jahren werden einige dieser Handwerksberufe wie beispielsweise die Fassbinderei, aber auch das traditionelle Müllerhandwerk von der UNESCO als »immaterielles Kulturerbe der Menschheit« geführt. Dadurch werden kulturelle Ausdrucksformen und Traditionen gewahrt: Handwerkstechnologien, über mehrere Generationen vermitteltes Wissen, werden untersucht und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Der Vortrag wendet sich vergessenen Handwerkberufen in der historischen Region der Bukowina und in Deutschland zu. Dabei werden die Entwicklungen der unterschiedlichen Handwerkstechniken, von denen einige den Grundstein für die industrielle Revolution legten, kontextualisiert. Dem gegenüber standen andere Handwerke, die mikroperspektivisch im dörflichen Alltag und in der Subsistenzwirtschaft von bedeutender Relevanz waren und über Jahrhunderte Alltagspraktiken prägten.
Christina Eiden studierte Geschichte und Interdisziplinäre Europastudien an der Universität Augsburg und ist als Kulturmanagerin im Bukowina-Institut an der Universität Augsburg tätig, an dem sie promoviert. Zudem arbeitet sie seit mehreren Jahren als freie Mitarbeiterin im Klostermühlenmuseum Thierhaupten.